Reneé Sintenis

* 20. März 1888 in Glatz, Landkreis Glatz; † 22. April 1965 in Berlin

Sie war die »Indianerschöne«, die »Riesin mit dem Kleintierzoo«, die viel beachtete Bildhauerin kleinformatiger Tier- und Sportlerfiguren. Sie erkundete auf ihrem Pferd Horaz die Wälder und in ihrem amerikanischen Studebaker die Straßen des Berlins der 20er und 30er Jahre. Sie trank Champagner mit Intellektuellen, Schauspielern, Malern und anderen illustren Gestalten im legendären Romanischen Café am Kurfürstendamm. Sie war eine Attraktion, eine androgyne Erscheinung mit Bubikopf und maßgefertigten Herrenanzügen. Und sie hatte Erfolg, ihre Werke wurden u.a. in der Berliner Nationalgalerie, in Paris, in der Tate Gallery London oder im Museum of Modern Art New York ausgestellt.

Heute ist ihr Ruhm etwas verblasst. Völlig zu Unrecht, wie wir finden. Aber zumindest mit einer ihrer Skulpturen ist sie nach wie vor öffentlich sehr präsent. Jeder, der mit dem Auto über den ehemaligen Checkpoint Bravo nach Berlin einreist, sieht auf dem Mittelstreifen ein Werk von Reneé Sintenis: dort steht seit 1957 ihre Statue des Berliner Bären. Und in einer kleineren Version wird dieser Berliner Bär seit den ersten Internationalen Filmfestspielen Berlin (Berlinale) im Jahre 1951 als Goldener oder als Silberner Bär an die Preisträger verliehen.

 

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