Phrygiens Strand alldort, wo Troia gestanden, genüber
Liegt ein Gebiet, von Bistonen bewohnt. Dort war Polymestors
Prächtige Königesburg, dem dich, Polydoros, zur Pflege
Heimlich der Vater vertraut und den phrygischen Kämpfen entzogen,
Weise bedachter Entschluss, wenn nicht auch Schätze er mitgab,
Lohn für frevlige Tat und geizigen Sinnes Verlockung.
Als nun Phrygiens Glück in Staub lag, nimmt der verruchte
König der Thraker das Schwert und durchschneidet die Kehle dem Pflegkind;
Dann, als könnt er die Schuld wegschaffen zugleich mit dem Leichnam,
Stürzt er hinab ins Meer den Entseelten oben vom Felsen.
Ovid, Metamorphosen, 13, 429-438